Schützenverein Dedinghausen 1873 e.V.
Schützenfestsamstag
Nach Tochter Zion“ gings los das 139. Schützenfest mit drei
Ständchen und einer langen Samstagnacht
(MM/HWW) Wenn man einige Leute fragt, wann beginnt das Schützenfest?, antworten viele, wenn
bei Tochter Zion“ die Pauke schlägt, dann bekommt man eine Gänsehaut, und es geht endlich los“,
so Oberst Martin Grothe bei seiner Begrüßung am Schützenfestsamstag.
Und so ging es dann auch los, das 139.Schützenfest im Dorfe Dedinghausen.
Nach der eindrucksvollen Messe durch Pastor Ulrich Möller, unterlegt durch Musik der Schöninger,
dem Antreten“ und der Begrüßung durch Oberst Martin Grothe wurde es zunächst einmal ernst. Man
gedachte der Toten und Verstorbenen.
Wenn wir hier am Ehrenmal Aufstellung nehmen, und unsere Fahnen sich voll Ehrfurcht senken,
gedenken wir nicht nur unserer Opfer der beiden Weltkriege, deren Namen hier in Stein gemeißelt
sind, nein wir gedenken auch allen Menschen die durch Kriege und Terror in der ganzen Welt, leider
muss man schon sagen, täglich ums Leben kommen“, führte Grothe in die Gedenkminute ein.
Der Oberst erinnerte aber auch an die seit dem letzten Schützenfest verstorbenen Schützenbrüder
Robert Koch, Paul Lerche, Reinhard Finkeldei und Ulrich Schäpermeier.
In einem Gedankenbogen über die Kriegsjahre 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945, in denen keine
Schützenfeste gefeiert wurden, weil sich deutsche Soldaten und Dedinghauser Schützen im Krieg
befanden, kam Grothe auf das Hier und Heute zu sprechen:
Aber wie sieht es heute aus, wenn man durch die Medienwelt schaut, ist Terror, Krieg und Gewalt an
der Tagesordnung. Alleine aus Deutschland sind jährlich über 14.000 Soldaten im Einsatz, sei es im
Kosovo oder Afghanistan oder vielen anderen Kriegsschauplätzen auf der Welt, um für Frieden zu
sorgen. Aus unserem Dorf sind es 4 Mitbürger und Kameraden, die schon mal in solchen
Krisengebieten waren oder eingesetzt werden. Ich glaube es ist für die Angehörigen und Freunde,
genau wie vor Jahren in den Kriegen, das große Hoffen und Bangen, hoffentlich kommen sie wieder
gesund zurück.“
Genau diese Hoffnung gibt ihnen Kraft die belasten-den Situationen durchzustehen - Die Hoffnung in
die Geborgenheit der Familie, aber auch die Gemein-schaft des Dorfes zu einem friedlichen
Miteinander zurückkehren zu können, schlussfolgerte Grothe und stellte den diesbezüglichen Beitrag
des Schützenver-eins heraus:
Und dieses friedliche Miteinander ist unsere Auf-gabe in der Gesellschaft, dass Worte wie
Integration und Einbürgerung keine leeren Worte sind sondern das wir diese Gemeinschaft
zusammen erleben und leben, sei es im Sportvereinen, in vielen anderen Gruppen oder bei uns in der
Schützenfamilie, alle sind bestrebt, für ein friedliches Miteinander.“
Nun nahmen die Fahnenabordnungen am Ehrenmal Aufstellung und der Vereine legte einen Kranz der
Erinnerung nieder.
Anschließend setzte der Major den Zug der 250 Schützen zum ersten nahen Ständchen in Marsch.
Ziel war der Hof der Familie Schulte - Remmert. Dort galt es der Dame des Hauses die Aufwartung
zu machen. Roswitha Schulte - Remmert war 1952/53 die Königin von Ferdi Vossebürger, der leider
vor zwei Jahren verstarb.
Nach Reden, Blumen, Orden, Hoch-Rufen“ und Bier ging es weiter zum Haslei. Dort erwartete das
Ehepaar Schmitz die Schützen.
Günter Schmitz schoss 1987 den Vogel ab und nahm seine Frau Elisabeth zur Mitregentin. Ihr
Kegelverein, Freunde von Blau-Weiß und einige Verwandte bildeten damals wie heute den Hofstaat.
Vor 25 Jahren standen Fußballkollegen beim Abholen des Königspaars Schmitz Spalier heuten
waren es Tennisfreunde/innen.
Auch hier dann das gleiche Prozedere: Reden, Blumen, Orden, Hoch-Rufe“ und Bier.
Nachdem das letzte Bier getrunken war, machten sich die Schützen zum dritten Ständchen des
Abends zum amtierenden Königspaar auf. Unterwegs, wie auch bei den Ständchen, sorgten die
Musikkapelle Schöning, das Tambourcorps Hörste, der Fanfaren-zug DJK Erwitte und der
Spielmannszug Westerei-den für die musikalische Begleitung.
Nachdem die Schützen an der prächtig dekorierten Königsresidenz an der Meerpfanne zu stehen
gekommen waren, nahmen Gabi und Dieter Meiwes mit ihrem charmanten Hofstaat die Front der
Schützen ab.
Oberst Grothe reflektierte in seiner Ansprache die Aktivitäten des vergangenen Schützenjahres und
dankte dem Königspaar dafür, dass sie immer den Verein hervorragend vertraten.
In seiner kurzen Rede bedankte sich Schützenkönig Dieter für die netten Worte, ließ den Verein
hochleben und lud die Schützen zum Bierchen ein.
Nach dem Königsständchen zog man auf das angrenzende freie Grundstück zum großen Zapfen-
streich um. Zahlreiche Dorfbewohner/innen und Gäste hatten sich bereits dort eingefunden und so
wurde der Zapfenstreich wieder zu einem imposanten Erlebnis.
Nach dem Zapfenstreich gings quer durchs festlich geschmückte Dorf zum Festplatz. Auswärtige
Gäste zeigen sich immer wieder beeindruckt vom Fahnen- und Girlandenschmuck in Dedinghausen.
Die Schützen standen zum Königstanz des amtieren-den Königspaares und des Jubelpaares Spalier.
Als dann beide Paare mit ihren Hofstaaten auf den Thron bzw. an den reservierten Tische Platz
genommen hatten, konnte die Fete steigen.
Der Festball nahm seinen aus den letzten Jahren gewohnten Verlauf. Zahlreiche Schützen, Dorfbe-
wohner/innen und Besucher feierten ausgiebig bei toller Stimmung bis in die frühen Morgenstunden.
Quelle D.a. 444, 2012